Das Bundesheer hatte mehrere Motormulis verschiedener Typen in Erprobung, teilweise mit dem Erdbohrsystem „Chesire Highway“ ausgerüstet, teilweise für das Ziehen eines Grabenpfluges. Der Einsatz des Erdbohrsystems erfolgte zum Graben von Einmann-Schützenlöchern, der des Grabenpflugs zum schnellen Anlegen von Kriechgräben (ähnlich dem Gräbenziehen zur Entwässerung). Der Heeresauftrag umfaßte einige wenige Motormulis, die aber bereits nicht mehr von der Firma „Motormuli“, sondern zunächst von der Firma „Alpentransport“ hergestellt wurden, später auch von anderen.

Erdbohrmaschine

M60 mit Erdbohrer

Motormuli M 60, Atkinson-Laufwerk, mit Erdbohrgerät (Abbildung aus Rolf M. Urrisk-Obertyński, Die Spezialfahrzeuge des österreichischen Bundesheeres)

Bei der Verbandsübung der 1. und 2. Brigade in DÖLLERSHEIM (ALLENTSTEIG), die vom 28. bis 31. Mai 1958 stattfand, wurde ein Motormuli vom Typ M 60 mit Typ Atkinson-Laufwerk mit darauf aufgebautem Erdbohrgerät eingesetzt.

Erdbohrgerät

Vorführung des auf einem Motormuli M 60 (Atkinson-Laufwerk) aufgebauten „Chesire Highway“ Erdbohrsystems vor hochrangigen Offizieren am TÜPl ALLENTSTEIG im Mai 1958 (© HBF/FÖRSTER) (Mit Dank an die Heeresbild- und Funkinformationsstelle [damals Heereslichtbild- und -filmstelle] für die Bilder dieser Serie [hier und im Album „Motormuli beim Bundesheer“])

Erdbohrmaschine

Erdbohrmaschine (Detail) auf dem Motormuli M 60 mit dem Atkinson-Laufwerk (Album Marek)

Es gab beim Bundesheer aber auch zumindest ein Muli mit dem großrolligen Laufwerk, das mit der Erdbohrmaschine ausgerüstet war:

ErdbohrgerätErdbohrgerät

Motormuli M 80 mit aufgebautem Erdbohrgerät, auf dem rechten Bild ist das Motormuli zum Transport verladen. (Dank für diese Bilder an Bgdr i.R. Prof. Rolf M. Urrisk- Obertyński)

Grabenpflug

De Grabenpflug war ein Modell der bayrischen Firma Lauenstein.

M80 mit Pflug

Motormuli M 80 mit angehängtem Lauenstein-Pflug unter einem Flugdach. (Abbildung aus Rolf M. Urrisk-Obertyński, Die Spezialfahrzeuge des österreichischen Bundesheeres)

Grabenpflug

Erprobung des Grabenpflugs während der Verbandsübung der 1. und 2. Brigade in Döllersheim im Mai 1958 (© HBF/FÖRSTER)

Dieses Motormuli vom Typ M 80 hat die am Rahmen eingeschlagene Fahrgestellnummer M80-12 und ist wohl aus der Produktion der Firma „Alpentransport“:

M80

(Dank an Dr. J. Nemeth für das Bild)

Eine Reihe weiterer Bilder zu Motormulis mit Erdbohrmaschine und Grabenpflug findet sich im Album „Motormuli beim Bundesheer“

Diverse weitere Verwendungen von Motormulis beim Bundesheer

Steyr-MuliSteyr-Muli

Motormuli mit Kranaufbau; auffälligerweise trägt das Motormuli das Logo der Firma Steyr-Daimler-Puch, stammt also aus der allerletzten Produktionsperiode, als die Aktienmehrheit der Österreichische Saurerwerke AG bereits von der Firma Steyr-Daimler-Puch AG erworben worden war (1959). (Dank für diese in Hochfilzen aufgenommen Bilder an Bgdr i.R. Prof. Rolf M. Urrisk-Obertyński)


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