Motormuli

Oben: Motormuli (Österreichische Post A.G.), Detail der Karosserie

Unten, v.l.n.r.:
Hacker Motormuli M60/M80 (Heeresgeschichtliches Museum/Panzerhalle, Dauerleihgabe des Traditionsverbands Heereskraftfahrwesen)
Motormuli M80 (Traditionsverband Heereskraftfahrwesen)
Saurer SPz Prototyp (Heeresgeschichtliches Museum/Panzerhalle)
Motormuli mit Lohner-Spezialaufbau (Österreichische Post A.G.)
Motormuli für landwirtschaftlichen Einsatz (Privatbesitz)

(Photos © Oberst aD Prof. Peter Mulacz)

 

Das Motormuli war ein lasttragender Schlepper auf einem Kettenlaufwerk, konstruiert von Oskar Hacker, gebaut in den 1950er-Jahren in Molln, O.Ö. (später auch kurz von der österreichischen Saurer AG bzw. von der Steyr-Daimler-Puch AG) und weiters in Großbritannien von der Firma Atkinson. Das Gerät war in den Nachkriegsjahren primär für den Einsatz im forstwirtschaftlichen Bereich konzipiert, insbesondere zur Holzbringung, fand aber auch im landwirtschaftlichen Bereich Verwendung; im Zuge der Modellentwicklung und -pflege ergab sich noch ein weit größeres Einsatzspektrum. Mit Zusatzaggregaten oder Sonderaufbauten hat sich das Motormuli auch in anderen Verwendungen, z. B. für den alpinen Personentransport im Winter (Postbus) oder als Schneefräse (Schneeräumung der Großglockner-Hochalpenstraße) bewährt, teilweise sogar bis zum heutigen Tag.

Konstruktiv steht das Motormuli in einer Reihe von Hacker-Entwürfen, die von leichten Kettenfahrzeugen für das Bundesheer der Ersten Republik (Austro-Daimler Motor-Karrette, ADMK) über den Raupenschlepper OST (RSO) der Deutschen Wehrmacht bis zu Details des Saurer-Schützenpanzers des Bundesheeres der Zweiten Republik reicht.

Daraus ergeben sich für die vorliegende Dokumentation über das Motormuli zwei Schwerpunkte, nämlich einerseits Technikgeschichte – konstruktive Innovationen in Österreich – und andererseits Lokalgeschichte des Produktionsstandorts Molln.