Die Vermarktung des Motormuli, dazu auch die Eröffnung neuer Einsatzfelder und folgerichtig die Entwicklung von Zusatzaggregaten lag im wesentlichen in den Händen von Dipl.-Ing. Ernst Wörther, der auf dem Gelände eine eigene Baracke hinter Fabrikationshalle innehatte.

  • Seilwinden
  • Variable Gleisketten
  • Schubraupe
  • Streufahrzeug
  • Anhänger etc.

Seilwinde:

Zu der integrierten, standardmäßigen am Vorderende des Motormulis eingebauten Seilwinde, die bei abgeschaltetem Fahrantrieb über ein Zwischengetriebe vom Fahrgetriebe aus angetrieben wird, gibt es optional auch ein über dem Motor angeordnete Krangestell, sodaß das Seil nicht nur zum Ziehen allen Richtungen, sondern auch zum Heben von Lasten und zum Beladen des Motormuli verwendet werden kann.

Motormuli mit Seilkran

Die Seilwinde ist mit einer selbsttätigen Bremse ausgestattet, welche die angehobene Last nach dem Auskuppeln des Antriebs festhält.

Die Betätigung der Seilwinde erfolgt vom Arbeitsplatz des Lenkers aus mittels der beiden Hebel links von den Hebeln der Lenkkupplung:

Bedienung der SeilwindeBedienung der Seilwinde

Bedienung der Seilwinde mittels der zwei Hebel links von den Hebeln für die Lenkkupplung. (Linkes Bild: M 80 aus der Sammlung des HGM [Panzerhalle], rechtes Bild M 60 in Privatbesitz; beide Photos © Mulacz)

Alternativ ist auch der Aufbau eines 180° schwenkbaren Drehkrans möglich, der das Aufladen schwerer Lasten auf dem Schlepper selbst oder seinem Sattelanhänger erlaubt. Die Stabilität des Motormuli ist dabei groß genug, um 1,5 t Gewicht von der Seite oder 2-3 t von hinten aufnehmen zu können; bei den größeren Typen des Motormuli noch entsprechend mehr.

LadekranLadekran

Insbesondere für Rodungszwecke sind auch schwere Spezialseilwinden (Zugkraft bis zu 20 t) erhältlich. Bei der Doppelseilwinde wird durch die Verbindung von Haupt- und Rückholseil bei Rodungs-, aber auch bei Schürfkübelarbeiten hohe Effizienz erzielt.

Muli mit Kran

Ladekran im Einsatz; dieses Motormuli stammt aus der späteren Produktion bei der Österreichischen Saurer AG, erkennbar an den Laufrollen, die auch beim ersten Saurer-Schützenpanzer verwendet worden sind (Bild dankeswerterweise von Rolf M. Urrisk, privat)


Verschiedene Raupenketten für spezielle Einsätze:

Das Motormuli wird normal mit einer je nach Type 240 mm bzw. 280 mm breiten Raupenkette aus Stahlguß geliefert. Auf Wunsch können auch 340 mm bzw. 400 mm breite Schnee- oder Sumpfraupen montiert werden. Mit dem breiten Sumpfketten können auch Böden befahren werden, die für den menschlichen Fuß nicht genug Tragfähigkeit haben, interessant z.B. für die Torfgewinnung. Diese breiten Sumpfketten finden auch bei der Sonderausführung des Motormuli für die Schilfernte Verwendung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß das Fahrgestell bis zur Kotflügelhöhe wasserdicht ausgeführt ist, was in Verbindung mit höheren Laufrollen eine sichere Wattliefe bis 75 cm erlaubt.

Während die 400 mm breiten Ketten asymmetrisch ausgebildet sind, gibt es für schwerste Einsätze noch breitere Ketten, die zwar symmetrisch sind, aber eine breitere Spur der Motormulis verlangen und daher nicht auf allen Typen montiert werden können. Weiters gibt es eine spezielle Schnee-Sumpf-Kette.

Motormuli mit SumpfketteMotormuli mit breiten Ketten

Die breiten, asymmetrischen Ketten für den Einsatz in Schnee oder sumpfigem Gelände (Album Marek)

Schnee-Sumpf-Raupe

Motormuli mit „Schnee-Sumpf-Raupe“

KetteKette

„Schneeraupe“, Standardkette mit aufgesteckten Zusatzraupengliedern zur Verbreiterung (Album Marek)

Es stehen auch die von der Partnerfirma Atkinson gelieferten Raupen mit Gummibelag zur Verfügung. Die Raupenketten können in wenigen Minuten nach Lösen eines Verbindungsbolzen gegeneinander ausgetauscht werden. Die Gummistollenraupen „Patent Atkinson“ sind insbesondere für die Straßenfahrt gedacht.

GummistollenkettePost-Motormuli-Pritsche

Motormulis mit Gummistollen-bewehrter Gleiskette System ATKI-TRACK

Das Motormuli kann auch noch durch eine leicht auf- und abmontierbare Räder-Vorderachse mit normaler Autolenkung ergänzt werden (Betrieb als Halbkettenfahrzeug). Diese Vorderachse wurde auch noch für das großrollige Laufwerk angeboten:

Motormuli mit Lenkachse


Übersicht der verschiedenen Gleisketten:

Standard-Stahlgußkette, Breite der Kettenglieder:
     M 25, M 60:   240 mm
     M 70, M 80, M 100:   280 mm
mittelbreite Stahlgußkette, asymmetrisch, Breite der Kettenglieder:
     M 60:   340 mm
     M 70, M 80, M 100:   400 mm
breite Stahlgußkette, symmetrisch, „Schnee-Sumpf-Raupe“:   500 mm

An der mittleren und breiten Raupe sind Löcher für das Festschrauben von Eisstollen vorgesehen.

„Schneeraupe“: Zusatzraupenglieder aus gepreßtem Blech zum Aufstecken auf die normale Raupe (Standard-Stahlgußkette). Die Glieder sind doppelt so breit wie die normale Raupe und sind besonders griffig ausgebildet.

„Gummikette“ ATKI-TRACK von Atkinson: Breite der Kettenglieder wie Standard-Kette, Stahlguß mit Gummistollen


Einsatz des Motormulis als Schubraupe:

Als wichtiges Ergänzungsgerät für alle Wirtschaftszweige gibt es das (sic!) Motormuli-Planierschild (Bull- und Angledozer).

ProspektProspekt

Schubraupe

Am hinteren Rahmen angehängt, wird er hydraulisch gehoben, gesenkt oder gegen den Boden gepreßt; er ist rechtwinklig oder schiefwinkelig einstellbar; Schnitt– und Anstellwinkel sind ebenfalls verstellbar, sodaß sich je nach Einstellung eine Arbeitsbreite von 2330 mm bis 2560 mm ergibt.

Schubraupe
Schubraupe
Schubraupe

Motormuli als Schubraupe mit Planierschild: Rißzeichnungen in Dreiseitenansicht

Die Schneidkante und die Eckstücke des Planierschilds bestehen aus hochwertig legiertem Mangan-Stahlguß. Anstelle des Planierschilds kann bei Bedarf auch ein Schneepflug zum Einsatz kommen. Auf der Basis des Schubrahmens und der Hydraulik des Planierschilds ist auch ein Frontlader erhältlich.

Geschiebe HausbachGeschiebe Hausbach

Erprobung des Motormuli mit Planierschild im Einsatz als Schubraupe zur Räumung des Geschiebes im Mollner Hausbach (Fahrer Rußmann); auf der Ladefläche des Motormuli die breiteren Gleisketten für Einsatz in schlammigem oder sumpfigen Gelände
Personen: Direktor Hacker (in Weiß gekleidet, mit Photoapparat), im linken Bild neben ihm der Werkstättenleiter Georg Fädler, im rechten Bild (mit hellem Hemd und erhobenem Arm) Dipl.-Ing. Wörther

Geschiebe HausbachGeschiebe Hausbach

Räumung des Geschiebes im Mollner Hausbach (Fahrer Rußmann)

SchneeräumungMotormuli mit Räumschild

Motormuli im Wintereinsatz zur Schneeräumung

Eine Reihe weiterer Bilder findet sich im Album „Motormuli als Schubraupe“


Streugeräte für Kunstdünger, Bodenkalk oder Rollsplitt

Das Streugerät „System Atkinson“ zeichnet sich dadurch aus, daß der Boden des Behälters für das Streugut in Form eines vom Motor angetriebenen endlosen Gummibandes ausgebildet ist, der das Streugut stetig nach hinten zum Streumechanismus befördert.

Streufahrzeug

Als Ergänzung ist für die forstliche Bodenkalkung ein Kalkgebläse erhältlich:

Dieses Streugebläse für forstliche Zwecke erlaubt eine große Wurfweite. Dadurch ist das Kalken sonst unzugänglicher Waldstellen bis auf Entfernungen von 50 m vom Steuergerät aus möglich.

Für andere Anwendungen, z.B. Rollsplitt, sind am Hinterende des Motormuli beiderseits Streuscheiben angebracht, die von außenliegenden Wellen angetrieben werden.

StreufahrzeugStreufahrzeug

Motormuli (hier mit einem Atkinson-Laufwerk) als Streufahrzeug, links sind die Antriebswellen der Streuscheiben deutlich sichtbar, rechts die beiderseits am Heck des Fahrzeugs angebrachten Streuscheiben


Erdbohrgerät und Grabenpflug

Die große Plattform der größeren Motormuli-Typen erlaubt die Montage schwerer Erdbohrgeräte, z. B. Type Cheshire Highway, womit täglich bis zu 1.000 Pflanzlöcher in der Forstwirtschaft gebaut werden können; ein weiterer Einsatzbereich ist das Graben von Mastlöchern für die Leitungsmasten von Freileitungen.

Die Maschine wird vom Fahrzeugmotor aus über ein abschaltbares Zapfgetriebe angetrieben und bohrt mit Bohrköpfen von 25 bis 75 cm Durchmesser durch weichen oder gefrorenen Boden Löcher bis zu 10 m Tiefe. Z.B. können Löcher von 75 cm Durchmesser und 6 m Tiefe innerhalb von 10 Minuten gebohrt werden.

Erdbohrgerät

ErdbohrmaschineErdbohrmaschine

Der Grabenpflug (verschiedene Ausführungen) wurde im landwirtschaftlichen Bereich, aber auch für Wegebau eingesetzt.

MaulwurfpflugGrabenpflug

Erdbohrgerät und Grabenpflug wurden auch beim Österreichischen Bundesheer eingesetzt.


Anhänger etc.

Die Firma „Motormuli“ lieferte auch spezielle Drehrungen, Rückebögen, Schlepppfannen, Nachläuferachsen, Anhänger, Sattelauflieger, etc.

Sattelauflieger

Sattelauflieger


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