Publikumsansturm
zu Marlen Haushofer :: Spurensuche im Elternhaus
Auf ein in diesem Ausmaß nicht erwartetes Interesse stieß die
Veranstaltung "Marlen Haushofer - Spurensuche
im Elternhaus" am 30.September 2006 in Frauenstein. Der
Federlehner-Saal war zum Bersten voll, unentwegte Besucher hatten sogar im
Vorraum auf Gartenstühlen Platz gefunden.
Bei weitem aufgewogen wurden
aber diese Unannehmlichkeiten durch das überaus bewegende Gespräch,
das den Einfluss von Kindheit und Jugend auf das Werk Marlen Haushofers aufzeigen
sollte.
Überaus sachkundig und mit viel Gespür für die Zuhörer
gab die Literaturwissenschafterin Frau Dr. Christine
Schmidjell anhand von Zitaten die Themen vor. Zugute kam ihr dabei
offensichtlich auch, dass sie selbst im Elternhaus der Dichterin aufgewachsen
war. Der Bruder Marlen Haushofers, Univ.Prof. Dr. Rudolf
Frauendorfer und die Schul- und Internatsgefährtin aus der
Gymnasialzeit in Linz, Frau Mag. Angela Mohr,
erzählten dazu über Hintergründe, die in keinem
literaturwissenschaftlichen Werk zu finden sein können. So berichtete
der Bruder, dass die verblüffend wirklichkeitsnahen Schilderungen von
Landschaft und Begebenheiten meist nicht dem eigenen Erleben der Dichterin
entsprangen, sondern eingehenden Befragungen, denen er selbst und der Vater
laufend ausgesetzt waren. Ins Revier des Vaters kam sie nur sehr selten, und
ein einzigesmal konnte er sie zu einer Wanderung auf die Haiden-Alm bewegen,
die als Hochalm im Roman "Die Wand" in die Literatur eingegangen ist.
Neben zahlreichen Begebenheiten aus der Schul- und Internatszeit konnte Angela
Mohr auch über eine gemeinsame Romreise erzählen, bei der die
außergewöhnliche Tierliebe der Jugendfreundin durch Katzenfutter
im Reisegepäck zum Ausdruck kam, das für die streunenden Katzen auf
dem Forum bestimmt war.
Die Beantwortung von Zuhörerfragen durch die Gesprächsteilnehmer
rundete die Veranstaltung ab. Der begeisterte Applaus am Ende vermittelte wohl
auch das Bewusstsein des Publikums, an einer einzigartigen Veranstaltung
teilgenommen zu haben, die ihnen von den wohl letzten engen Weggefährten
Marlen Haushofers in Kindheit und Jugend geschenkt worden war.
So ist es wohl auch wichtig, dass der Videoclub Molln über die Veranstaltung
eine umfassende Videodukumentation erstellte. Das Museum im Dorf Molln hat mit dieser Veranstaltung
einen neuerlichen Beweis für seine Kompetenz in der Kulturpflege
erbracht.
Der Briefmarken- und Ansichtskartensammlerverein Molln hat zu diesem Anlass
einen
Satz von 3 Marlen Haushofer-Briefmarken
herausgebracht.
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