Marlen Haushofer 1932Publikumsansturm zu Marlen Haushofer :: Spurensuche im Elternhaus

Auf ein in diesem Ausmaß nicht erwartetes Interesse stieß die Veranstaltung "Marlen Haushofer - Spurensuche im Elternhaus" am 30.September 2006 in Frauenstein. Der Federlehner-Saal war zum Bersten voll, unentwegte Besucher hatten sogar im Vorraum auf Gartenstühlen Platz gefunden.
Bei weitem aufgewogen wurden aber diese Unannehmlichkeiten durch das überaus bewegende Gespräch, das den Einfluss von Kindheit und Jugend auf das Werk Marlen Haushofers aufzeigen sollte.

Überaus sachkundig und mit viel Gespür für die Zuhörer gab die Literaturwissenschafterin Frau Dr. Christine Schmidjell anhand von Zitaten die Themen vor. Zugute kam ihr dabei offensichtlich auch, dass sie selbst im Elternhaus der Dichterin aufgewachsen war. Der Bruder Marlen Haushofers, Univ.Prof. Dr. Rudolf Frauendorfer und die Schul- und Internatsgefährtin aus der Gymnasialzeit in Linz, Frau Mag. Angela Mohr, erzählten dazu über Hintergründe, die in keinem literaturwissenschaftlichen Werk zu finden sein können. So berichtete der Bruder, dass die verblüffend wirklichkeitsnahen Schilderungen von Landschaft und Begebenheiten meist nicht dem eigenen Erleben der Dichterin entsprangen, sondern eingehenden Befragungen, denen er selbst und der Vater laufend ausgesetzt waren. Ins Revier des Vaters kam sie nur sehr selten, und ein einzigesmal konnte er sie zu einer Wanderung auf die Haiden-Alm bewegen, die als Hochalm im Roman "Die Wand" in die Literatur eingegangen ist. Neben zahlreichen Begebenheiten aus der Schul- und Internatszeit konnte Angela Mohr auch über eine gemeinsame Romreise erzählen, bei der die außergewöhnliche Tierliebe der Jugendfreundin durch Katzenfutter im Reisegepäck zum Ausdruck kam, das für die streunenden Katzen auf dem Forum bestimmt war.

Die Beantwortung von Zuhörerfragen durch die Gesprächsteilnehmer rundete die Veranstaltung ab. Der begeisterte Applaus am Ende vermittelte wohl auch das Bewusstsein des Publikums, an einer einzigartigen Veranstaltung teilgenommen zu haben, die ihnen von den wohl letzten engen Weggefährten Marlen Haushofers in Kindheit und Jugend geschenkt worden war.

So ist es wohl auch wichtig, dass der Videoclub Molln über die Veranstaltung eine umfassende Videodukumentation erstellte. Das Museum im Dorf Molln hat mit dieser Veranstaltung einen neuerlichen Beweis für seine Kompetenz in der Kulturpflege erbracht.

Der Briefmarken- und Ansichtskartensammlerverein Molln hat zu diesem Anlass einen
Satz von 3 Marlen Haushofer-Briefmarken herausgebracht.


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