Beitrag zum Lutherjahr 2017
Einleitung

 

Alte Ansicht von Molln - Kupferstich um 1692/93
Johann Ulrich Kraus nach Zeichnung von Johann Carl v. Reslfeld -
14 Ansichten der Pfarren des Klosters Garsten

Molln


 

Es mag verwundern, dass das Museum einer Gemeinde einen Beitrag zum Lutherjahr 2017 bringt, in der die evangelischen Christen eine verschwindende Minderheit bilden, deren Zahl heute sogar von den muslimischen Bewohnern bei weitem übertroffen wird. Aber die Gegenwart ist zwar auch bezüglich der Bevölkerungsverhältnisse ein Produkt der Vergangenheit, niemals aber deren bloßes Spiegelbild. Hinsichtlich der Glaubensverhältnisse in unserer Gemeinde wurde dies deutlich, als zum ökumenischen Jahr der Bibel 2003 die Dokumentation "Die Bibel in Molln" gestaltet wurde. Anhand historischer Quellen sollte aufgezeigt werden, wie sich das religiöse Leben in Molln seit der ersten Erwähnung einer Kirche entwickelte. Nicht die Absicht, sondern der Inhalt der dazu aufgefundenen Primärquellen verhalfen dabei der Reformation und Gegenreformation zu einem nicht nur in lokaler Hinsicht eindrucksvollen Schwerpunkt. Die Absicht, einen kleinen Beitrag zur Ökumene zu leisten, erhielt so eine unerwartete Aufwertung. Dem wurde auch dadurch entsprochen, dass der für die Evangelischen AB unserer Gemeinde zuständige Pfarrer von Kirchdorf/Krems, Heribert Binder, zur Mitarbeit eingeladen wurde und so manchen wertvollen Beitrag einbrachte. Der hinter der Dokumentation 2003 stehende Geist ist ein wenig in der Rede des seinerzeitigen Vereinsobmannes Dipl.Ing. Adolf Staufer zur Ausstellungseröffnung zu spüren Eröffnungsrede 2003

Diesem Geist des ökumenischen Verstehens und Achtens soll es dienen, dass diese Dokumentation zum Lutherjahr 2017 den Weg aus dem Archiv zurück in die Ausstellungsräume findet und darüber hinaus in ihren wichtigsten Zügen auch online gestellt wird. Intoleranz und Geringschätzung des Mitmenschen beschränken sich aber keinesfalls auf die Beziehung zwischen Religionen bzw. Konfessionen und ihren Anhängern. In erschreckendem Ausmaß sind sie noch immer oder schon wieder im öffentlichen Leben sowie im persönlichen Umgang zu finden. Leider werden sie allzu oft durch eine verantwortungslose Politik und die ihr dienenden Medien auch noch geschürt. Das dargestellte historische Geschehen kann auch in dieser Beziehung als Anregung zum Nachdenken über die Folgen von Intoleranz und Menschenverachtung dienen.

Die für unsere Sonderausstellung 2003 erstellte Dokumentation beruht auf Quellen, die hauptsächlich aus folgenden Beständen des o.ö. Landesarchivs stammen:
Herrschaftsarchiv Steyr, Stiftsarchiv Garsten, Landeshauptmannschaftsakte des Erzherzogtums ob der Enns und Ratsprotokolle der Stadt Steyr.

Erlauben Sie nun, dass wir Sie durch die darauf beruhende Online-Dokumentation führen!


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