Mollner Museumsverein revitalisiert Voglhuber Kalkofen  ::  Presseinformation

Voglhub - Kalkbrenner um 1950

Bild: Voglhuber Kalkofen vor mehr als 50 Jahren
(Mitte Norbert Rohrauer, links sein Vater, rechts Nachbar Vallend)

Vor der Industrialisierung der Baustoffbranche versorgten bäuerliche Feldkalköfen die Bevölkerung mit dem so wichtigen Baustoff Kalk. Allein in Molln wurden noch nach dem 2. Weltkrieg sechs solche Anlagen betrieben. Nur bei der Voglhub in der Ramsau ist einer davon so weit erhalten, dass er wieder instand gesetzt und betrieben werden kann.
Von Karl Bernegger sen. kam die Anregung zur Erhaltung, hat er doch einst mit einem kleinen Kalkofen den Grundstein für den beeindruckenden Aufstieg der Firma Bernegger Bau GesmbH gelegt.
Der Museumsverein nahm die Sache in die Hand, arbeitete mit Unterstützung der Eigentümerfamilie ein Revitalisierungsprojekt aus und versendete zur Mittelbeschaffung insgesamt 10 Förderungsanträge an verschiedenste Stellen. Immerhin gilt es, einige hunderttausend Schilling aufzutreiben, und auf finanzielle Abenteuer hat sich der Museumsverein noch nie eingelassen.
Noch sind die Mittel nicht beisammen, aber ein überaus großzügiger Unterstützungsbetrag der Firma Bernegger Bau GesmbH und mehrere Absichtserklärungen haben das Finanzierungsrisiko so weit reduziert, dass für den Projektstart grünes Licht gegeben werden konnte. Mit den Besitzern wurde ein langfristiger Pachtvertrag geschlossen und eine Arbeitspartie der Jugendwerkstatt Steyr, die von der Gemeinde für dieses Projekt abgestellt wird, hat die Restaurierungsarbeit bereits aufgenommen. Der Altbauer des Voglhubergutes, Norbert Rohrauer, der den Kalkofen vor Jahrzehnten noch betrieben hat, steht mit Rat und Tat zur Seite.

Um die noch offene Finanzierungslücke zu schließen, will der Verein u.a. im kommenden Jahr mit einer Bausteinaktion die Mollner Bevölkerung ansprechen und vertraut darauf, dass er nicht im Stich gelassen wird.

Schon zur Eröffnung des Nationalparkhauses Ende April 2001 *), die gemeinsam mit dem 25-jährigen Jubiläum der Partnerschaft Molln-Buseck gefeiert wird, soll der erste Schaubetrieb des Kalkofens mit einem geselligen Rahmenprogramm vier Tage und Nächte lang einen einzigartigen Beitrag zu den Feierlichkeiten liefern. Der Betrieb wird so anberaumt, dass auch Schulklassen die uralte Kulturtechnik des Kalkbrennens in bäuerlichen Feldkalköfen kennen lernen können.

Die in Molln seit Jahrhunderten beheimatete Tradition der Gewinnung mineralischer Rohstoffe wird hier durch die Firmen Bernegger Bau und Hasit in industriellem Maßstab überaus erfolgreich weitergeführt. Nicht zuletzt dank der großzügigen Hilfe von Bernegger Bau kann nun auch die alte Technik des Kalkbrennens in Molln der Nachwelt erhalten werden.

Artikel erschienen in Kremstaler Rundschau, Dezember 2000


*)  Leider konnte die Reaktivierung des Kalkofens zum geplanten Zeitpunkt noch nicht erfolgen.
Der erste Schaubetrieb hat schließlich rund um den 23. September 2001 (Europäischer Tag des Denkmalschutzes 2001) im Rahmen des 7. Tag des offenen Denkmals in Oberösterreich mit dem Schwerpunktthema "Das restaurierte Denkmal - aktuelle Restaurierungen" (>Verein Denkmalpflege ) stattgefunden.


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